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Gemeinde Grabenstetten (Druckversion)

Streuobstlehrpfad des Obst- und Gartenbauvereins Grabenstetten

Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Ökosystemen Europas. Rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten finden in ihnen, nach Angaben des NABU-Landesverbandes, einen Lebensraum. Mit knapp 89.000 Hektar gehören die baden-württembergischen Streuobstbestände zu den größten in Europa. 7,1 Millionen Streuobstbäume zählte das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zuletzt im Land. Auf der Gemarkung Grabenstetten sind es rund 2.000 Streuobstbäume, die die örtliche Kulturlandschaft nachhaltig prägen. 

Durch die Einrichtung eines Streuobstlehrpfades in Grabenstetten mit dem Thema „Streuobst auf der Schwäbischen Alb“ informiert der Obst- und Gartenbauverein Grabenstetten über die Funktion der Streuobstwiesen für den Menschen und die Natur. Der Streuobstlehrpfad beginnt am Ortsrand von Grabenstetten in Richtung Böhringen - Strohweiler Steig und führt durch das Gewann „Vogeltal“.

Hier gibt es noch die alten Sorten von der Schwäbischen Alb, die hervorragend für die Saft- und Mostherstellung geeignet sind. Ergänzt werden soll dieser Bestand durch neue Züchtungen, die vor allem robust und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten sind. Gerade diese neuen Sorten sollen auch für den Anbau in den Höhenlagen der Schwäbischen Alb getestet werden.

Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins pflanzten am 22.10.2011 insgesamt 52 Hochstämme. 

Am Eingang des Streuobstlehrpfads soll durch den Bau eines Wildbienenhotels die Artenvielfalt von Insekten gefördert werden, die maßgeblich zur Verbesserung der Bestäubungstätigkeit beitragen. So fliegen zum Beispiel Hummeln bereits ab einer Temperatur von 5 Grad und nutzen daher ein breiteres Temperaturspektrum als Honigbienen.

Durch die Erhaltung und Erweiterung von bestehenden Hecken am Streuobstlehrpfad will der Obst- und Gartenbauverein Grabenstetten der heimischen Vogelwelt Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten bieten. Für Amphibien und Reptilien ist ein Steinriegel angelegt worden.   

Um erfolgreich brüten zu können, ist für viele Vogelarten eine enge Verzahnung von Brut- und Jagdrevier entscheidend. Streuobstwiesen bieten ihnen in direkter Nähe zum Brutplatz ein ausreichend großes Futterangebot, vor allem in Form von Insekten. Denn nektarsammelnde oder holz-, laub- und fruchtfressende Insekten und ihre Larven bevorzugen Kern- und Steinobstbäume als Wirtspflanzen. Während der Brutzeit sind diese proteinhaltigen „Happen“ unverzichtbare Energielieferanten für die schnell wachsenden Vogeljungen. 

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